Eduard Erdmann
5. März 1896 – 21. Juni 1958
* 1896
geboren am 05. März in Wenden/Livland als Sohn des Rechtsanwaltes Georg Piers Erdmann und seiner Ehefrau Wilma, geb. Kiparski. Großonkel ist der berühmte Philosoph und Psychologe Johann Eduard Erdmann (1805-1892). Übersiedlung der Familie nach Riga.
Wilma und Georg Piers Erdmann
1903
Besuch des Privatgymnasiums von Tidebühl in Riga, Unterrichtssprache war Russisch
1904
Erster Klavierunterricht
1909
Juli bis September: Reise mit den Eltern nach Deutschland, Schweiz, Frankreich, Spanien, Tunesien, Italien. Der junge Erdmann führt Tagebuch über die wichtigsten Eindrücke und Bekanntschaften
1910
Erstes Auftreten in einem Schülerkonzert in Riga als jüngster Pianist
1910
Klavierunterricht bei dem Leschetitzky-Schüler Bror Möllersten in Riga. Erste veröffentlichte Komposition „An den Frühling“, Teilnahme am allrussischen Klavierwettbewerb in Moskau als jüngster Konkurrent.
1912
1912 – 1914
Klavierstudium bei Jean du Chastin in Riga, im Sommer bei Conrad Ansorge in Königsberg
1913 – 1914
Theorieunterricht beim Domorganisten Harald Creutzburg in Riga
1913
Tod des Vaters
1914
Abitur mit 14 Hauptfachprüfungen
1914
Übersiedlung mit der Mutter nach Berlin (Kaiserallee 206, Gartenhaus, Parterre)
1914
1914 – 1917
Unterricht bei Conrad Ansorge in Berlin
1915 – 1918
Kompositionsunterricht bei Heinz Tiessen
1916
28. April: Erste öffentliche Aufführung seiner Lieder in Berlin
1918
Komposition des ersten Orchesterwerkes (Rondo, op. 9) beendet
1919
28. März: Erstes öffentliches Auftreten als Pianist in Berlin. 30. Juni Heirat mit der 24jährigen Irene von Willisch. Bekanntschaft mit jungen Künstlern in Berlin und Freundschaft mit Artur und Therese Schnabel
Irene von Willisch, Foto Januar 1914
Langjährige Duo-Partnerin: Alma Moodie
1920
1920
Freundschaft mit Ernst Krenek, Alois Hába und Anna Mahler (Kreneks erster Frau), Beginn einer Freundschaft und Duo-Spiel mit der australischen Geigerin Alma Moodie (ab 1939 teilweise zum Trio erweitert durch Karl Maria Schwanberger); endete mit dem Tod Alma Moodies im Jahr 1943.
09. April: Uraufführung der 1. Symphonie op. 10 beim 50. Tonkünstlerfest des Allgemeinen Deutschen Musikvereins in Weimar
1921
1921
Uraufführung des „Rondo op. 9“ durch die Berliner Philharmoniker unter Arthur Nikisch, Freundschaft mit dem Maler Emil Nolde. Geburt der Tochter Jolanthe.
1921 -1922
Beginn der Auslandstourneen durch Schweden, Norwegen, Spanien. Es folgen bis Mitte der 50er Jahre Konzertreisen nach Portugal, Italien, Schweiz, Rumänien, Russland, Finnland, Estland, Lettland, Polen, Tschechei, Österreich, Holland, Luxemburg, England
1921 -1923
Mitglied der Jury der „Donaueschinger Kammermusiktage für zeitgenössische Tonkunst“, zusammen mit Heinrich Burkard und Joseph Haas
1922
Geburt des Sohnes Piers. Erdmann bespielt in London Walzen für mechanische Klaviere der Firma Aeolian Company Ltd.
1923
Kauf eines Hauses in Langballigau (Flensburger Förde)
Blick vom Parkplatz des Strandhotels
auf das Erdmann-Haus (Foto 1928)
1924
Geburt des Sohnes Jobst.
Freundschaft mit Philipp Jarnach
1925
Berufung an die Staatliche Hochschule für Musik in Köln durch Hermann Abendroth und Walter Braunfels. Beginn des systematischen Aufbaus seiner später zirka 12.000 Bände umfassenden privaten Bibliothek in Langballigau. Freundschaft mit Heinrich Jalowetz, Hans Ornstein, Hans Hamburger, Helmuth Plessner und Max Scheler.
1926
04. Dezember: Erdmann spielt zur Eröffnung des in Dessau neu errichteten Bauhauses
1927
Geburt der Tochter Judith
1929
1929
Tod der Mutter. Beginn des Duo-Spiels mit Walter Gieseking: letztes gemeinsames Auftreten 1943 in Berlin
1935
Erdmann kündigt seine Professur an der Kölner Hochschule infolge nazistischer Ausschreitungen gegen jüdische Kollegen. Seine Kompositionen werden mit Aufführungsverbot belegt.
Die Familie zieht von Köln nach Langballigau als ständigem Wohnsitz.
Erdmann im Garten mit seinen Kindern (v.l.n.r.)
Jobst (1924-2013), Jolanthe (1921-2010),
Piers (1922-1992) und Judith (1927-2004)
1936 – 1945
1929
vermehrte Konzerttätigkeit im In- und Ausland
1937
Eintritt in die NSDAP. Vorausgegangen waren drohende Warnungen gegen ihn und seine Familie.
1946
05. April: erstes Auftreten nach dem 2. Weltkrieg in Hamburg (Zyklus, 4 Abende) mit Werken, die während des Dritten Reichs verboten waren (u.a. von Schönberg, Hindemith, Krenek, Tiessen). Angebote von Professuren in München und Berlin, die Erdmann jedoch ablehnt.
1947 – 1954
wieder intensive Konzerttätigkeit
1950
Berufung als Leiter einer Meisterklasse für Klavier an die Hochschule für Musik in Hamburg durch Philipp Jarnach
1954
erster Herzinfarkt
1958
April: Reise nach Sizilien. 05. Juni: letztes Konzert in München in Vertretung für die erkrankte Clara Haskil.
† 21.06.1958
Tod in einem Hamburger Krankenhaus nach seinem dritten Herzinfarkt
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